Haus
27. April 2020

amarc21 Immobilien Franchise startet digitale Preisfindung namens LENA

Das “Digitale Angebotsverfahren” funktioniert ganz ähnlich wie eine Auktion. amarc21 erwartet davon Vorteile für Verkäufer und Käufer.

Den besten Preis für seine Immobilie erzielen – welcher Verkäufer will das nicht? Da wartet man lieber noch ein Weilchen, ob sich nicht doch noch jemand findet, der einen besseren Preis bietet.

Was aus Sicht der Verkäufer verständlich ist, ist genau das, woran der deutsche Immobilienmarkt aus Sicht vieler Beobachter seit vielen Jahren krankt: Eigentumswohnungen und (vor allem) Einfamilienhäuser werden anfangs zu unrealistisch hohen Preisen angeboten, erst nach einer oft viele Monate dauernden Prozedur aus Besichtigungen, Verhandlungen und Preisreduzierungen findet sich dann irgendwann ein Käufer dafür.

Anleihen in Skandinavien

Dass das alles viel schneller vor sich gehen könnte, darauf weist das Makler-Netzwerk amarc21 in schöner Regelmäßigkeit hin, unter anderem mit Verweis auf die nordamerikanischen Märkte mit ihrem “Multiple Listing Service” (MLS). Nun hat sich amarc21 aber nicht von den USA oder Kanada, sondern eigenen Angaben zufolge von Skandinavien etwas abgeschaut. Dort sei es üblich, dass Makler Bieterverfahren durchführen, erklärt amarc21-Chef Michael Dittmer. Sie holen Angebote ein, der Höchstbietende bekommt die Immobilie.

Was dort meist noch offline stattfindet, überträgt amarc21 ins digitale Zeitalter: Mit LENA hat das Makler-Netzwerk ein “Digitales Angebotsverfahren” entwickelt und startet es nach einer Testphase im Mai 2020 exklusiv in Deutschland. Kooperationspartner ist der Anbieter AuctionTech mit Sitz in Berlin.

Offen oder geschlossen

Das System funktioniert folgendermaßen: Ein Verkäufer legt mit dem Makler den Startpreis für eine Immobilie fest. Danach finden Besichtigungen mit Interessenten statt. Jene, die auch wirklich ein Kaufanbot abgeben wollen, bekommen dann eine Mail mit Link zu einer Plattform im Internet: Auf dieser können innerhalb einer vorher festgelegten Frist (zwei Wochen reichen, meint man bei amarc21 Immobilien) Angebote abgegeben werden. Entweder so, dass es bis zum Ende der Frist für niemanden, auch nicht den Verkäufer oder den Makler, einsehbar ist (“geschlossenes LENA”), oder aber jederzeit für alle einsehbar. Bei der letzten, der offenen Variante können auch jederzeit neue Gebote abgegeben werden, wenn jemand anderer mehr geboten hat.

Ein Mindestkaufpreis muss nicht angegeben werden, das sei aber zu empfehlen, betont Michael Dittmer. Interessenten bräuchten schließlich eine Orientierung, um Angebote abgeben zu können. Aus diesem Grund liefert amarc21 Immobilien zu jedem LENA Angebot ein DEKRA-Marktpreisgut-achten.

Angebote sind bindend

Die automatisch erstellten Kaufpreisangebote gelten befristet, sind innerhalb dieser Frist aber bindend. Verkäufer wiederum sind nicht verpflichtet, ein Angebot anzunehmen. In der Testphase, in der 12 Immobilien zu vermitteln waren, ist das nur einmal vorgekommen: Alle Angebote waren zu niedrig.

Mehr Transparenz

“Die Frage, ob man zu günstig verkauft hat, wird sich für Verkäufer mit dem System nicht mehr stellen”, glaubt Dittmer. Andererseits werde damit auch Käufern optimale Transparenz geboten. Für sie sind nicht zuletzt auch sämtliche wichtigen Dokumente im System online abrufbar, etwa das Exposé, ein Grundbuchauszug oder auch die Teilungserklärung, betont Michael Dittmer.

Er ist der LENA-Projektleiter bei amarc21 Immobilien Deutschland. Vor dem Absenden eines Kaufangebotes müsse zunächst ein TAN-Code angefordert werden, der ans Smartphone des Interessenten geschickt wird, erklärt er.

25 Prozent als Ziel

Sämtliche Daten liegen auf den Servern von AuctionTech in Berlin, weshalb auch bei der “geschlossenen” Variante der jeweilige amarc21-Makler keine Einsicht in die Gebote hat, betont Michael Dittmer. Und die Daten werden sofort gelöscht, sobald sie nicht mehr benötigt werden, versichert er.

amarc21 Immobilien hat sich zum Ziel gesetzt, im kommenden Jahr 25 Prozent der Wohnimmobilien-Transaktionen über LENA laufen zu lassen. “Das Tool wird die Branche positiv beeinflussen”, ist sich Michael Dittmer, CEO der amarc21 GmbH Immobilien Franchise sicher.

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mit Erklärvideo

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